Monogläser
Floatglas
Floatglas ist heute das am häufigsten verwendete Bauglas. Das Herstellungsverfahren basiert auf einem endlos-kontinuierlichen Prozess, bei dem die geschmolzene Glasmasse auf ein flüssiges Zinnbad fließt. Da es ein geringeres spezifisches Gewicht hat, schwimmt es dabei oben – aus dem englischen: to float.
Die Masse breitet sich auf der Zinnoberfläche aus bis sie die sog. Gleichgewichtsdicke erreicht hat. Für Bauglas beträgt diese in der Regel ca. 7mm, die Temperatur beträgt rund 1.100 °C.
Floatglas ist in allen Bereichen einsetzbar und wird u.a. für Fenster, Schaufenster, Fassadenverglasungen oder Möbel verwendet. Spiegel werden aus hochwertigem Floatglas mit einer chemisch aufgebrachten, durch mehrere Deckschichten geschützten Silberschicht hergestellt.
Für die Weiterverarbeitung zu vorgespannten Gläsern wie Einscheibensicherheitsglas, teilvorgespanntes Glas, Verbundgläsern und Isoliergläsern ist Floatglas das Basisprodukt, besitzt aber selbst einen geringen Vorspanngrad.
Spiegel
Spiegel bestehen aus ebenem, klarem oder auch gefärbtem Floatglas. Die Rückseite ist mit einer reflektierenden Silberschicht überzogen. Silber besitzt mit 90 % das höchste Reflexvermögen im sichtbaren und infraroten Wellenlängenbereich.
Die Beschichtung erfolgt in drei Arbeitsschritten. Beim Sensibilisieren wird die Oberfläche des Glases für eine gleichmäßige Haftung der Silberschicht vorbereitet. Beim anschließenden Versilbern wird durch einen Sprühnebel die Silbernitratlösung aufgetragen, durch die Zugabe einer Reduktionslösung wird das Silber auf der Glasoberfläche abgeschieden und bildet eine ca. 70nm starke Schicht. Beim schließlichen Verkupfern schützt das Auftragen der Kupferschicht das Silber vor Oxidation.
Abschließend wird zum Schutz die Kupferschicht lackiert. Spiegel können mit Bandbreiten von 3,40m mit einer Bandgeschwindigkeit von 8m/Minute hergestellt werden.
Gussglas
Gegossenes und gewalztes Flachglas bezeichnet Guss- oder Ornamentglas. Es wird im Walzverfahren hergestellt und ist nicht klar durchsichtig (transzulent).
Oft wird Gussglas mit ausgeprägten Ornamenten und einer Drahtnetzeinlage als einfaches Draht- oder Drahtornamentglas hergestellt und findet häufige Verwendung in z.B. Kirchen.
U-Glas
U-Glas stellt eine Sonderform des Gussglases dar und wird im Maschinenwalzverfahren hergestellt.
Es besteht aus aus einzelnen Glasbahnen, die über einen individuellen optischen Charakter verfügen.
Sie bewirken so eine lichtstreuende, lebendige Glasfassade.
U-Glas wird designorientiert z.B. in Gebäuden wie Museen, Theatern, Shopping Centern, Stadien oder auch Kliniken eingesetzt.
Lackiertes Glas
Lackiertes Glas ist zumeist Floatglas, welches auf einer Seite mit einer qualitativ hochwertigen Farbschicht lackiert wird. Diese ist licht-, UV- und feuchtigkeitsbeständig. Das Glas ist vorgespannt und hält Temperaturschwankungen sehr gut stand.
Es ist in vielen verschiedenen Farben und Strukturen erhältlich und verleiht Ihrem Projekt eine individuelle und persönliche Note.
Beliebte Einsatzgebiete sind Küchenrückwände, als Spritzschutz, Badezimmer, als Dekorationselement, im Möbel- und Messebau oder als Fassadenplatten im Außenbereich.